zur Volljährigkeit bekam ich meinen ersten Single Malt (Scotch) geschenkt. Einen Glenfiddich. Noch heute darf ich mich bei meiner Schwägerin bedanken, dass Sie mich mit diesem Geschenk auf eine wunderschöne Reise geschickt hat, die bisher nicht zu Ende ging. Denn bis heute, 35 Jahre später, hält die Leidenschaft für das uisge beatha an. Und seither sind einige edle und weniger edle Tröpfchen meine Kehle hinuntergelaufen. Viele Whiskymessen, einige schottische Destillen, viel Lektüre und viele Tastings, dass man sie nicht mehr aufzählen kann, habe ich seither besucht. Und eines muss man sagen, es ist und bleibt spannend. Jedes mal lernt man Neues hinzu. Die Gespräche mit vielen, vielen Menschen und Whiskyenthusiasten sind immer spannend und voll mit fantastischen Geschichten. Ich komme mir jedes mal vor, als sei ich Dr. Henry Walton Jones jr. - besser bekannt als "Indy Jones" - auf der ewigen Jagd nach den Geheimnissen der Lebenswässerchen dieser Welt. Manch' ein Whisky rief das ultimative Aha-Erlebnis, gleich der Entdeckung der Bundeslade, hervor, wie z.B. jener 52-jährige Lagavulin, den meiner lieben Frau und mir vor gar nicht langer Zeit kein geringerer als Iain McArthur, alias "Mr. Lagavulin" auf einem Privat-Tasting eingoss. Aber ebenso kreuzten sich die Wege einiger Whiskys, die wie die Büchse der Pandora besser verschlossen geblieben wären. Die wollen wir hier besser unerwähnt lassen. So ist es immer mein Bestreben, den Gast und Teilnehmer meiner Tastings auf eine schöne und spannende Reise mitzunehmen, die etwas mehr als nur Geschmack und Geruch zu vermitteln versucht. Sondern auch das ein oder andere Geheimnis eines jeden angebotenen Tropfen zu offenbaren. Die Whiskyreisen sind immer ein besonderes Abenteuer. 

Dirk Feser